Review< Zurück 12.12.2009

Law Abiding Citizen - das Gesetz der Rache

Von Nick Gruber

Ein Moralthriller der etwas anderen Art. Gesetzesfürchtiger Bürger gegen gesetzesfürchtigen Staatsanwalt.

Eine ernste Angelegenheit. Clyde Shelton (Gerard Butler) wird in seinem Heim von zwei Gewaltverbrechern überfallen und verliert dabei seine Frau und seine kleine Tochter. Obwohl er sich die Gesichter einprägen kann, fällt er von einem Messer angestochen in Ohnmacht, und kann nicht mehr zordnen, welcher der beiden Einbrecher nun auch für die Morde verantwortlich zeichnet. Vor Gericht schwärzt der offensichtlich viel böser geratene Clarence Darby seinen Kollegen Ames an, und der verantwortliche Staatsanwalt (Jamie Foxx) geht aufgrund nicht schlüssiger Beweislage geradezu überpragmatisch einen billigen Deal ein.

Darby darf nach 3 Jahren wieder Koks ziehen und Ames wird hingerichtet. Ein bisschen Gerechtigkeit sei schließlich besser, als komplett leer auszugehen. Außerdem wird man in dem Job als Staatsanwalt ja nur an seiner Verurteilungsrate gemessen - und nahezu makellose 96% riskiert man nur ungern, wenn es keinen Unterschied macht, ob der Verurteilte nun 2 oder 20 Jahre sitzen geht. Aber kann man das als Angehöriger der Opfer auf sich sitzen lassen?

Die Guten siegen, die Bösen leiden

Es entwickelt sich eine verzwickte emotionale Angelegenheit, in der dem Zuseher schon früh der moralische Kompass geraubt wird. Die Sympathien werden verteilt. Dazu gehört auch, dass der Film auf verschiedenen Filmpostern angepriesen wird. Untertitel: "Gerechtigkeit um jeden Preis" bzw. "Das System muss zahlen!". Beides können wir offenbar nicht haben. Stattdessen bewegen wir uns auf einer moralischen Serpentinenstraße, bei der man nie weiß wo man landen wird. Der farbige Regisseur F. Gary Gray (Be Cool) ist bekannt für seine feine Klinge im Spiel mit ethnischen Klischees und lässt schließlich auch eine mächtige Schlussfolgerung zu. Nicht die Hautfarbe bestimmt hier das Verhalten. Lediglich die Position, der Status bzw. die Rahmenbedingungen unter jenen die beiden Hauptdarsteller arbeiten müssen. Und da kann die Geschichte offenbar auch mal anders ausgehen, als man sich insgeheim wünscht.

Gerard Butler (300) hat Glück und wird wohl nicht mehr auf seichte Actionrollen festgenagelt.  Lediglich Jamie Foxx scheint an einigen Stellen ein wenig deplatziert. Seine Rolle schreit geradezu nach Denzel Washingtons ernster Miene und der viel jüngere Foxx tut sich sichtlich schwer, die Figur durchwegs glaubwürdig zu halten.

Meine Wertung:
3.5 Kinomos
 

 

Fazit

Meine Wertung:

 

Der dreiste kleine Kinomo

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