Review< Zurück 01.05.2010
Von Stephanie Neubauer
Ein Obdachloser wird am Schlossberg tot aufgefunden. Die Kripo geht von Eigenverschulden aus, doch zwei Hobbydetektive sind drauf und dran die wahren Hintergründe zu Tage zu bringen.
Die Ermittlungen führen durch die schöne Altstadt, auf und um den Schlossberg, zum Zentralfriedhof und in bekannte Innenstadtlokale in die der/die ein oder andere Grazer selbst gerne einkehrt. Ein toller Film wenn man sich auf eine 1 ½ stündige Kinofassung der Graz Tourismus Werbung freut.
An der Umsetzung des Krimis von Heinz Auernig hakt es jedoch ansonst an einigen Stellen. Drehbuchautor, Regisseur und Cutter Stefan Rothbart (in Zusammenarbeit mit Regiekollege David Lapuch) mag wohl ein guter Schreiber sein, den Zuschauer konnte er aber mit der Romanverfilmung nicht überzeugen. Was nämlich nicht passieren sollte, dass nach 45 min. der erste Blick auf die Uhr fällig ist und langsam damit begonnen wird mehr auf technische Details zu achten. Denn die aufmerksamkeitserregenden Reize hielten sich, außer ein paar belebender Auftritte von Duncan (Adrian Sadler), in Grenzen. Die kleine Gastrolle von Matthias Ohner als Stadtparksandler war ebenfalls ein kleines Highlight. Andreas M.E. Hierzer wirkte als Tony Blauer nicht authentisch, das Hochdeutsch klang etwas aufgesetzt.
Dass der österreichische Film gerne an chronischem Geldmangel leidet ist nichts Neues, dass aber wenig Geld mit wenig Qualität einher gehen muss ist eine widerlegbare Aussage (man denke an "Kotsch" ).
Zu den technischen Details: Eine unterschiedliche Ton-Atmo bei Schuss-Gegenschuss mag Pech sein und kann im Nachhinein kaum korrigiert werden, sei daher verziehen. Dass sich aber bei Aufnahmen in einem offensichtlich dunklen Raum Scheinwerfer in Gegenständen spiegeln und in der Brille des Protagonisten kurzzeitig die Tonangel vorzufinden ist, ist aber unbegreiflich.
Aber es gibt auch ein großes Lob: Die Filmmusik von aNTiDY ist großartig!
Meine Wertung: |
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