Review< Zurück 15.05.2010
Von Stephanie Neubauer
...oder: Wann findet der Schmus endlich ein Ende, bzw: bitte verschone mich mit diesem Mamma Mia!
Vorwort: Ich musste mir das Musical Mamma Mia ankucken. Und ja, bei Gruselmärchen muss ich bis zum Schluss bleiben, es könnte doch noch ein gutes Ende nehmen. Doch die Story war die: Eine junge Frau wird schwanger und bekommt eine Tochter, die sie alleine groß zieht, die mit 20 auf die Idee kommt zu heiraten und auch ihren Vater einladen will. Die Mutter weiß aber nicht wer der Vater ist weil sie sich ziemlich herumgetrieben hat, und ganze drei Männer in Frage kommen. Diese werden eingeladen, dabei reden sie auch miteinander und kommen drauf dass diese Frau sie beschissen hat weil alle drei die ganzen Jahre lang Alimente bezahlt haben. Am Ende steht der glückliche Vater fest, die Alimente sind wurscht, alle sind happy und die Hochzeit findet ein schönes Ende ...
Nicht nur weil Amanda Seyfried (als Savannah) eben in dieser Musical-Verfilmung (Oh Colin Firth, warum hast du da nur mitspielen müssen) mitwirkte, sondern auch weil die Geschichte schon irgendwie komisch roch, musste ich dies nun erwähnen.
So, nun zum Wesentlichen. In Hollywood laufen diese 0815 Romanzen ja immer gleich ab. Zwei heterosexuelle!! Menschen treffen und verlieben sich, wunderschöne Zeit, blabla, Krise, wieder gut, noch mehr Krise, Prüfung für die große Liebe, bestanden, und sie leben happily ever after.
So kann man auch den Inhalt dieses Films beschreiben, denn mehr gibt er nicht her. Soldat John (Channing Tatum) ist ein gutherziger Mensch, verliebt sich in Savannah, die zweiwöchige Kennenlernphase zieht sich übrigens über 30 Minuten Filmzeit, muss aber leider wieder zurück zu seiner Einheit ins Ausland. Die Anschläge des 11. September zwingen ihn seinen Dienst zu verlängern, bald darauf zieht er in den Irak-Krieg.
Die Dialoge sind schmächtig, die Kritik am Soldat-Sein fehlt, der Krieg wird nicht in Frage gestellt und auch trägt John keinen psychischen Schaden der dortigen Erlebnisse und seiner Schusswunden davon. Eigentlich hätten sie John auch als Workaholic hinstellen können, der einfach nur einen irrsinnig wichtigen Job im Ausland machen hätte müssen. Denn er hatte alles freiwillig gewählt, niemand hat ihn zu seinen Taten gezwungen. Für Savannah hat er sich dennoch nicht entschieden.
Wie gut dass Savannahs Ehemann, den sie während John's Abwesenheit geheiratet hat, nun Krebs im Endstadium hat, denn John kehrt zurück und bei seinem Anblick schmachtet Savannah nur so dahin. Kurzum sie lebten happily ever after...
Schlussworte: Für jede(n) die/der meint, oh die Geschichte ist aber doch schön, würde ich raten doch lieber das Buch zu lesen, da hat wenigstens ein kleiner Teil des Hirns was davon.
Meine Wertung: |
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