Die Eleganz der Madame Michel

Paloma's Eltern sind reich. Der Vater Politiker, die Mutter von Beruf depressiv. Dass Paloma (Garance Le Guillermic) hochintelligent ist und das abstruse Tagesgeschehen mit ihrer Kamera festhält, macht die Eltern-Kind-Beziehung nicht einfacher.

Durch ihre Dokumentation fängt sie die Oberflächlichkeit der Bewohner des eleganten Pariser Wohnhauses ein, die meist nichts Besseres zu tun haben als sich über andere das Maul zu zerreißen. Nachdem sie aber nicht einmal den Namen der Concierge wissen zeigt nur deutlich, dass "die untere Schicht" nicht interessiert und Oberflächlichkeit an der Tagesordnung steht.

Da Paloma vor ihrer gelangweilten Mutter keine Ruhe findet sucht sie Zuflucht bei der einsamen Concierge Renée Michel (Josiane Balasko). Zuerst mürrisch und still wird diese mit der Zeit redselig und lässt Einblick in ihr Leben gewähren.

Als eines Tages Kakuro Ozu (Togo Igawa) ins Haus einzieht, kommt das Paloma gar nicht recht. Denn eigentlich wollte sie Selbstmord begehen da sie keine Lust hat in die Fußstapfen ihrer Eltern zu treten. Und nun lernt sie Kakuro kennen, der so ganz andere Seiten aufzieht. Zwar auch reich, aber feinfühlig und wissbegierig, freundet er sich mit Paloma und Renée an. Er macht keinen Unterschied zwischen Arm und Reich, das Wichtigste ist eine schöne Zeit miteinander zu verbringen und interessante Geschichten aus dem Leben der anderen zu hören.

Ab diesem Zeitpunkt ist die ungeschriebene Hausordnung nicht mehr dieselbe und die Geschichte entwickelt sich zu einer romantischen Komödie, der es an Ernsthaftigkeit aber nicht mangelt. Die Protagonistin Paloma versteht es zu vermitteln wie starr und berechenbar das Erwachsenwerden oft abläuft.

Ein sehr gelungener Film von Regisseurin Mona Achache, der sich mit viel Humor an ein, leider nie an Aktualität verlierendes, Thema herantastet.   

Prädikat: Wertvoll