Review< Zurück 05.08.2011

murtreiben

Von Max Werschitz

Gestern fand in der UCI Kinowelt Annenhof die Premiere von 'murtreiben', einer Doku von Bernhard Lukas, statt. In gut 75 teils unterhaltsamen, teils nachdenklich stimmenden Minuten zeigen er und sein Team ein Bild der Mur und ihrer Freizeitbewohner wie man es in einigen Jahren vielleicht nicht mehr zu sehen bekommen wird.

Es hängt wie ein Damoklesschwert über dem Hausfluß der Grazer: das nächste Wasserkraftwerk der Energie Steiermark, die Staustufe Puntigam. Für spätestens 2015 ist trotz Bürgerprotesten (u.a. die Aktionsgemeinschaft Rettet die Mur) die Fertigstellung geplant, und dann wird – so sind die Gegner überzeugt – die zügig dahinplätschernde Mur zu einem mehr oder weniger stehenden Gewässer, jede Menge ökologische Langzeitfolgen inklusive. Doch was ist er eigentlich, der "Lebensraum Mur" den bisher viele als selbstverständlich angesehen haben und der jetzt in Gefahr zu sein scheint? Was wird dort so alles getrieben?

Diese Frage stellte sich der Grazer Filmemacher Bernhard Lukas Anfang 2010, und beschloß die Antworten in einer Dokumentation festzuhalten. Während der mehrmonatigen Drehzeit lernte er dabei einige der vielen Menschen kennen die die Mur als Sport- und Erholungsraum genießen: Buddhisten und Biologen, Surfer und Angler, Radfahrer und Spaziergänger, Promenadensitzer und sogar einen paddelnden Piraten der mit seiner Truppe und einer Flasche Rum bewaffnet einst die Murinsel "kaperte".

Das Ergebnis ist ein stimmungsvolles und facettenreiches Bild des munteren Murtreibens, das immer wieder zum Nachdenken anregt, jedoch auch eine Menge Spaß macht – Spaß den Bernhard Lukas anscheinend ebenfalls hatte, ist er nach eigenen Angaben doch bereits selbst mit dem Mursurfer-Virus infiziert ("Ich kann's noch nicht wirklich gut, aber es macht Spaß."). Und so kam es auch dass seine anfänglichen Pläne die Pro- und Kontra-Staustufen-Stimmen balanciert zu präsentieren schließlich eine leichte Schlagseite bekamen. Ich kann das durchaus verstehen – und kann jedem empfehlen sich den Film (täglich um 19:00 im UCI) anzusehen und eine eigene Meinung zu bilden.

Trailer

Auf einen Blick

  • Jahr: 2011
  • Länge: 75 min
  • Regie: Bernhard Lukas
  • Webseite

Fazit

Meine Wertung:

 

Der dreiste kleine Kinomo

Bei uns müssen Cineasten nicht fasten! Hier erwartet euch Filmkritik wie man sie sonst nirgends lesen kann. Rede- und pressefrei liefern euch die kleinen Kinomos unregelmäßig aber unangepasst Reviews, Previews, Feature-Mos und ein dreistes Etwas zu einem ausgewählten kulturellen Spezialbock, der irgendwo auf der Welt geschossen wurde.

Impressum:
'Der dreiste kleine Kinomo' ist die non-profit Blogging-Plattform des Dreistil Filmverein (Graz, ZVR 262411928).