Review< Zurück 16.04.2009
Von Christa Binder
Wie lebt und überlebt man als kleiner Fisch in einem großen System? - Man versucht sich zu emanzipieren!
Kleine Fische, das Langfilmdebüt des Bozener Regisseurs Marco Antoniazzi und Eröffnungsfilm der Diagonale 2009, läuft seit 20. März in den Kinos und überzeugt durch seine Protagonisten, allen voran Martin, verspielt trotzig und charmant dargestellt von Michael Steinocher. Die Tragikomödie mit autobiografischen Ursprüngen thematisiert auf ironisch geistreiche Weise die tapsigen Befreiungsversuche Einzelner in einer Gesellschaft, in der Chancen ungleich verteilt sind. Die bescheidenen Milieubilder unterstreichen die einfach gestrickten Existenzen und zeigen eine Situation, mit der man sich als Zuschauer im Zeitalter zunehmender Globalisierung und Wirtschaftskrisen identifizieren kann.
Der Film liefert Denkanstöße, vermeidet aber vorgefertigte Weltverbesserungsideen und lässt dem Zuseher Freiraum für seine Gedanken und Empfindungen. So bietet das Ende auch keine Erlösung a là Hollywood, sondern zeigt, dass Scheitern nicht ausschließlich eine Niederlage sein muss.
Kleine Fische erfüllt die an ihn gerichteten Erwartungen, bricht aus diesen jedoch auch kaum aus und wirkt daher aufgrund fehlender Skurrilität meist vorhersehbar.
Meine Wertung: |
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Filme gehören besprochen. Kinomo! Du fängst an!