Review< Zurück 12.05.2009
Von Vilja Neuwirth
Mitten in der Wüste trifft ein Mann, der einst ein Hund war, auf einen
Hund, der eigentlich ein Junge ist und für beide beginnt ein Leben nach
dem Albtraum.
Regie : Paul Schrader, 2008, Israel, Deutschland, USA
Wagners Tannhäuser-Ouvertüre ist der musikalische Auftakt zu diesem ebenso großartigen wie verstörenden Film des amerikanischen Regisseurs Paul Schrader.
Das Drehbuch schrieb Noah Stollmann nach dem 1969 erschienenen Roman „Adam Hundesohn“ von Yoram Kaniuk, in dem sich der Autor des Themas Holocaust und Trauma - Bewältigung auf äußerst sarkastische Weise, zynisch und mit schwarzem Humor annimmt. Die israelische Presse hatte darauf mit harscher Kritik reagiert.
Sämtliche Darsteller des Films spielen absolut fantastisch, auch die der kleinsten Nebenrollen, wie zum Beispiel Veronica Ferres oder Moritz Bleibtreu. Allen voran aber Jeff Goldblum und Willem Dafoe. Für Goldblum war die Rolle des Holocaust-Überlebenden Adam Klein eine der größten Herausforderungen seiner langen Schauspielerkarriere. Für diesen Part wurde ihm ein ganzes Jahr an Zeit zur Vorbereitung zugestanden.
Der Film, dessen Stoff schon Orson Welles und Charlie Chaplin verfilmen wollten, befindet sich in seiner Art ganz auf der Linie von Mash oder Catch 22 und erzählt in Rückblenden die Geschichte des ehemaligen Variétéstars Adam Stein (Jeff Goldblum), der den Holocaust nur überlebt, weil er für den SS Untersturmführer Klein (Willem Dafoe), den er seinerzeit vor dem Selbstmord bewahrte, einen Hund spielt. Nach dem Krieg sucht Stein Heilung von seinem Trauma in einer israelischen Spezialklinik mitten in der Wüste und trifft dort auf einen Hund, der eigentlich ein Junge ist. Klein schafft das, was Ärzten bislang versagt blieb, nämlich, den Jungen ins Leben als Mensch zurückführen und dadurch auch seinen eigenen Albtraum überwinden zu können.
Ein Leben für ein Leben ist ein Film ganz in der Tradition des jüdischen Humors,in dem auch das größte Leid mit schwarzem Humor betrachtet wird um es überhaupt aushalten zu können und - wie schon gesagt - verwirrend, verstörend, großartig !
Meine Wertung: |
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Filme gehören besprochen. Kinomo! Du fängst an!