Review< Zurück 06.04.2010
Von Nick Gruber
Vor den Oscars ignoriert, nach den Oscars defibriliert. Der Film rund um Sandra Bullock als gütige weiße Südstaatenlady, die einem obdachlosen schwarzen Riesenbaby bis in die NFL hilft.
True Story: Michael Oher (Quinton Aaron) ist noch keine 18 Jahre alt, dafür aber schon über 2m groß - er hat kein Zuhause, keine Kleider. Aber dafür etwas Stolz, viel Anstand und eine äußerst sanfte Seele. Als er aufgrund seiner athletischen Fähigkeiten vom Coach (RayMcKinnon) an die Wingate University, North Carolina geholt wird, stellt sich heraus, dass "Big Mike" für sein Alter ziemlich zurückgeblieben ist. Kein Wunder bei dieser Vorgeschichte. Der Vater war ein Crack-Raucher und die Mutter hat zuviele Kinder. Die gut situierte, charismatische Karriere-Mum Leigh Anne Tuohy (Sandra Bullock) und ihr Mann Sean (Tim McGraw) nehmen sich Michael an und integrieren ihn in ihre vierköpfige Familie. Ein dreistes Unterfangen - schließlich ist North Carolina immer noch eindeutig im Süden der USA.
Regisseur John Lee Hancock (The Rookie, The Alamo) hat beim Zuschnitt der Geschichte eindeutig nicht darauf vergessen seine Blind Side abzudecken. Der Film hat schon vor dem ersten Take echtes Oscar Potenzial gezeigt. Es werden Brücken über kulturelle Gräben zwischen Schwarz und Weiß geschlagen, das white Trash Image des Südens wird aufpoliert und irgendwie hat man den ganzen Film lang immer das Gefühl das alles gut wird.
Sandra Bullock bleibt ziemlich glaubwürdig und schafft den einzigartigen Stunt in einem Jahr sowohl einen Oscar für die beste weibliche Hauptrolle zu bekommen wie auch die goldene Himbeere für ihren peinlichen Auftritt in Verrückt nach Steve. Respekt ist ihr allemal zu zollen. Sie hat die Trophäen verdient und auch beide persönlich abgeholt.
Meine Wertung: |
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Filme gehören besprochen. Kinomo! Du fängst an!