Review< Zurück 22.06.2010
Von Nick Gruber
Jobbeschreibung: Thronfolgerin. Der richtige Film für Fans von Kostüm, wahrer Liebe und Historienschönung.
Aus Sicherheitsgründen musste die junge Victoria (Emiliy Blunt) ein sehr abgeschottetes Leben führen, bevor sie im zarten Alter von 18 zur Königin erkoren wurde. Ihre Mutter, die Herzogin von Kent (Miranda Richardson), und ihr Ziehvater Sir John Conroy (Mark Strong) gingen recht pragmatisch an die Sache heran. Die Tochter sollte sicher eingesperrt bleiben und dazulernen, während die Alten dem Tagesgeschäft der Despoten nachgehen. Falsch gedacht. Die junge Victoria schaart schart ihre eigenen Loyalisten um sich herum, allen voran den alten Politfuchs Lord Melbourne (Paul Bettany) und bandelt gleichzeitig mit Prinz Albert (Rupert Friend) von Sachsen-Coburg und Gotha an. Romantik ON.
Regisseur Jean-Marc Vallée (C.R.A.Z.Y.) versammelt eine überschaubare und ansehnliche Schaar von Schauspielern in prächtigen Drehorten um dort das politische Kalkül des Adels im imperialistischen Grossbritannien etwas zu romantisieren. Und es klappt. Der Zuschauer kann gar nicht anders, als Empathie mit diesen armen überforderten Teenage-Adeligen aufzubauen und sich für ihre reine Liebe zu freuen. Gleichzeitig bleiben die gezeigten Ereignisse in Akkordanz zur Geschichtsschreibung - nur die Gesichter sind etwas schöner und die koloniale Ausbeutung wurde weggelassen.
Fazit: Wer gerne betont an akkurater Geschichtsschreibung interessiert zu sein, aber gleichzeitig innerlich seufzt wenn die Prinzessin ihre große Liebe finden darf - der/die ist mit dem Film gut beraten. Allen anderen sei gesagt, dass Victoria 2000 Pfund gespendet hatte, als im Zeitraum von 1845-49 rund 1,5 Mio Iren wegen der Kartoffelfäule verhungern mussten. Zum Vergleich - der Grundbesitz Aberdeenshire den das Paar erben durfte war 250.000 wert. Adel hat eben zwei Gesichter. (Fotos: Emily Blunt und Queen Victoria / GK Films & Wikipedia)
Meine Wertung: |
|
Filme gehören besprochen. Kinomo! Du fängst an!